Glossar

Für Kapitalerträge im Privatvermögen, die dem Steuerpflichtigen nach dem 31.12.2008 zufließen, wird ein gesonderter Steuerabzug auf Kapitalerträge vorgenommen. Der Steuersatz beläuft sich auf 25 % (zzgl. 5,5 % Solidaritätszuschlag). Mit der einbehaltenen Kapitalertragsteuer tritt grundsätzlich Abgeltungswirkung ein, die versteuerten Kapitalerträge müssen nicht mehr in der Einkommensteuererklärung des Steuerpflichtigen aufgeführt werden.

Planmäßige Abschreibungen bilden die Abnutzung eines Vermögensgegenstandes ab und verteilen die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten von Anlagevermögen auf die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer.

Außerplanmäßige Abschreibungen resultieren aus dem Niederstwertprinzip und bilden außerplanmäßige Wertminderungen ab, die nicht durch die planmäßige Nutzung verursacht werden (bspw. Beschädigung). Sie sind im Anlage- und Umlaufvermögen vorzunehmen.

Pauschbetrag i. H. v. 1.000 EUR, der von den Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit abgezogen werden kann, wenn keine höheren Werbungskosten nachgewiesen werden.

Häusliches Arbeitszimmer ist ein Raum, der nach Lage, Funktion und Ausstattung in die häusliche Sphäre des Steuerpflichtigen eingebunden ist. Dieser muss überwiegend der Erledigung gedanklicher, schriftstellerischer oder verwaltungstechnischer bzw. organisatorischer Arbeiten dienen. Eine private Nutzung als Wohnraum muss dabei so gut wie ausgeschlossen sein.

Außergewöhnliche Belastungen erwachsen dem Steuerpflichtigen, sofern er zwangsläufig größere Aufwendungen (z. B. Krankheitskosten) als die überwiegende Mehrzahl der Steuerpflichtigen gleicher Einkommensverhältnisse, gleicher Vermögensverhältnisse und gleichen Familienstands zu tragen hat. Um unzumutbare Härten bei der Einkommensteuer zu vermeiden, werden diese außergewöhnlichen Belastungen steuermindernd berücksichtigt.

Betriebsausgaben sind Aufwendungen, die durch den Betrieb veranlasst sind (§ 4 Abs. 4 EStG).

Bei Bewirtungskosten handelt es sich um Aufwendungen, die bei einer Bewirtung im beruflichen oder betrieblichen Bereich angefallen sind. Dabei handelt es sich um die Bewirtung von Personen, die nicht Arbeitnehmer des Steuerpflichtigen sind. Steuerlich abzugsfähig sind 70% der entstandenen Bewirtungskosten.

Die Bilanz stellt die Gegenüberstellung von Vermögen (Aktiva) und Kapital (Passiva) an einem bestimmten Stichtag dar.

Die Buchführung ist die lückenlose, zeitlich und sachlich geordnete Aufzeichnung von Geschäftsvorgängen einer Unternehmung. Diese hat ordnungsgemäß zu erfolgen, da sie die Grundlage für die Gewinnermittlung, den Jahresabschluss sowie die Steuererklärung bildet.

Eine doppelte Haushaltsführung liegt vor, wenn der Arbeitnehmer außerhalb des Ortes seiner ersten Tätigkeitsstätte einen eigenen Hausstand unterhält (dort an den finanziellen Kosten beteiligt ist) und gleichzeitig einen Hausstand am Ort der Tätigkeitsstätte unterhält und an diesem wohnt. Die Kosten der doppelten Haushaltsführung können als Werbungskosten im Rahmen der Einkommensteuererklärung Berücksichtigung finden.

Als Durchschnittssteuersatz wird das Verhältnis zwischen Steuerbetrag und zu versteuerndem Einkommen bezeichnet.

Als E-Bilanz wird die elektronische Übermittlung der Unternehmensbilanz an das zuständige Finanzamt verstanden. Die Datenfernübertragung der Inhalte der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung hat für Wirtschaftsjahre zu erfolgen, die nach dem 31. Dezember 2011 beginnen.

Die Einkommensteuer ist eine direkte Steuer, die auf das Einkommen natürlicher Personen erhoben wird.

Bei der Einnahmen-Überschuss-Rechnung handelt es sich um eine vereinfachte Methode zur Gewinnermittlung, die unter bestimmten Voraussetzungen als Alternative zur Bilanzierung Anwendung finden kann. Dabei werden die Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt.

Seit dem 1.1.2013 wird der Lohnsteuerabzug verpflichtend mit der elektronischen Lohnsteuerkarte durchgeführt (ELStAM-Verfahren). Dabei werden dem Arbeitgeber die Daten für den Lohnsteuerabzug jedes Arbeitnehmers als elektronische Lohnsteuerabzugsmerkmale (ELStAM) durch die Finanzverwaltung zur Verfügung gestellt. Die vom Arbeitgeber ausgestellte Lohnsteuerbescheinigung wird dem Finanzamt ebenfalls elektronisch übermittelt.

Elster steht für Elektronische Steuererklärung. Dem Steuerpflichtigen wird durch dieses Programm ermöglicht, Steuererklärungen und -anmeldungen elektronisch zu erstellen und dem zuständigen Finanzamt online zu übermitteln.

Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte können steuerlich über die sog. Entfernungspauschale berücksichtigt werden. Diese beträgt derzeit 0,30 EUR pro Kilometer und gilt für die einfache Strecke.

Mit Erbschaftsteuer wird der Übergang von Vermögenswerten einer natürlichen Person an deren Erben besteuert.

Bei der eTin handelt es sich um eine anstelle der Steuer-ID vom Arbeitgeber zu bildende lohnsteuerliche Identifikationsnummer. Diese wird für die Datenübermittlung an das für die Einkommensteuer des Arbeitnehmers zuständige Finanzamt genutzt.

Als Existenzgründer wird eine natürliche Person bezeichnet, die eine gewerbliche oder selbstständige berufliche Tätigkeit aufnimmt.

Als Festsetzungsfrist wird die Frist bezeichnet, nach deren Ablauf eine erstmalige Steuerfestsetzung nicht zulässig und eine Änderung bzw. Aufhebung bereits ergangener Steuerfestsetzungen nicht mehr möglich ist.

Zu der freiberuflichen Tätigkeit gehören die selbständig ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit, die selbständige Berufstätigkeit der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Rechtsanwälte, Notare, Patentanwälte, Vermessungsingenieure, Ingenieure, Architekten, Handelschemiker, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, beratenden Volks- und Betriebswirte, vereidigten Buchprüfer, Steuerbevollmächtigten, Heilpraktiker, Dentisten, Krankengymnasten, Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer, Lotsen und ähnlicher Berufe.

Eine freiberufliche Tätigkeit ist kein Gewerbe und unterliegt nicht der Gewerbesteuer.

Bei dem Freistellungsauftrag handelt es sich um die Anweisung an ein Kreditinstitut, bei anfallenden Zinserträgen (innerhalb des Freibetrags) keine automatische Überweisung der Abgeltungssteuer vorzunehmen.

Bei einem geringwertigen Wirtschaftsgut handelt es sich um einen selbstständig nutzbaren, beweglichen und abnutzbaren Gegenstand des Anlagevermögens, dessen Anschaffungs- oder Herstellungskosten 800 EUR nicht übersteigt.

Bei einem Geschenk handelt es sich um eine Zuwendung, die eine Person aus ihrem Vermögen entnimmt und an einem dritten unentgeltlich überlässt. Geschenke an Geschäftspartner können, sofern sie einen Betrag von 35 EUR pro Jahr und Person nicht übersteigen, als Betriebsausgaben berücksichtigt werden.

Die Gewerbesteuer wird von den Gemeinden auf den Gewinn eines Gewerbebetriebs, ggf. nach Abzug von Freibeträgen, erhoben. Der einheitliche Steuersatz zur Ermittlung des Gewerbesteuermessbetrags beträgt 3,5 %. Dieser wird mit dem Hebesatz multipliziert, der von den Gemeinden festgelegt wird (bspw. Wolfsburg 360 %).

Als Grenzsteuersatz wird der Steuersatz bezeichnet, mit dem der jeweils nächste Euro der Steuerbemessungsgrundlage belastet wird.

Bei dem Grundfreibetrag handelt es sich um den Betrag, bis zu dem das Einkommen steuerfrei bleibt. Durch Einräumung des Grundfreibetrags beabsichtigt der Gesetzgeber, das Existenzminimum des Steuerpflichtigen steuerfrei zu belassen.

Privat getragene Kosten für handwerkliche Tätigkeiten, wie beispielsweise Renovierungs-, Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen für die selbstgenutzte Immobilie können, sofern die Aufwendungen gegenüber dem Finanzamt belegt werden können, bis zu einem Höchstbetrag von 20 % des in der Rechnung ausgewiesenen Arbeitslohns bzw. 1.200 EUR berücksichtigt werden.

Bei einem haushaltsnahen Beschäftigungsverhältnis wird von einer nicht zum Haushalt gehörenden Person im Privathaushalt eine Tätigkeit ausgeübt, die üblicherweise durch die Mitglieder des Haushalts ausgeübt würde. Dazu gehört beispielsweise das Waschen und Kochen.

Bei Haushaltsnahen Dienstleistungen handelt es sich um begünstigte Leistungen eines selbstständigen Dienstleisters oder einer Dienstleistungsagentur. Dazu gehören unter anderem die Reinigung der Wohnung und die Gartenpflege.

Der Investitionsabzugsbetrag ermöglicht es Unternehmen unter bestimmten Voraussetzungen, künftige Investitionen bereits in Wirtschaftsjahren vor der Investition gewinnmindernd zu berücksichtigen.

Die Körperschaftsteuer ist eine direkte Steuer, die auf das Einkommen juristischer Personen (bspw. GmbH, AG) erhoben wird.

Als Kurzarbeit wird die vorübergehende Minderung der regelmäßigen Arbeitszeit innerhalb eines Betriebs aufgrund von erheblichem Arbeitsausfall bezeichnet. Betroffen können dabei Arbeitnehmer des gesamten Unternehmens und von einzelnen Unternehmensteilbereichen.

Bei der Lohnsteuer handelt es sich um eine Vorauszahlung auf die Einkommensteuer, die vom Arbeitgeber einbehalten und an das Finanzamt abgeführt wird.

Die Gruppierung in Lohnsteuerklassen dient dazu, bei Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit den Abzug von Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer bestimmen zu können. In Deutschland existieren sechs verschiedene Lohnsteuerklassen. Die Eingruppierung erfolgt in der Regel nach Familienstand.

Bei einem Minijob handelt es sich um eine geringfügige Beschäftigung, bei der eine bestimmte Verdienstgrenze oder bestimmte Zeitgrenze nicht überschritten wird. Dabei werden zwei Arten von Minijobs unterschieden: 450-Euro-Minijobs mit einer bestimmten Verdienstgrenze und kurzfristige Minijobs mit einer bestimmten Zeitgrenze.

Als Progressionsvorbehalt wird eine Regelung für bestimmte Einkünfte verstanden, die zwar grundsätzlich steuerfrei sind, jedoch zu einer Erhöhung des Steuersatzes führen. Zu diesen Einkünften gehört beispielsweise Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld.

Bei der Riester-Rente handelt es sich um eine private kapitalgedeckte Rente, welche mittels Zulagen und Sonderausgabenabzugsmöglichkeit staatlich gefördert wird.

Mit Schenkungsteuer wird die unentgeltliche Zuwendung unter Lebenden besteuert.

Bei Sonderausgaben handelt es sich um Ausgaben, die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten darstellen. Diese können unter bestimmten Voraussetzungen vom Einkommen abgezogen werden. Dazu gehören unter anderem Beiträge für die Altersvorsorge, Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherungen, Unterhalt und gezahlte Kirchensteuer.

Bei einer Spende handelt es sich um eine freiwillige Zuwendung in Form von Geld oder Sachleistungen für einen religiösen, wissenschaftlichen, gemeinnützigen, kulturellen, wirtschaftlichen oder politischen Zweck an Vereine, Stiftungen, politische Parteien, Hilfsorganisationen oder Religionsgemeinschaften.

Diese können unter bestimmten Voraussetzungen als Sonderausgaben im Rahmen der Einkommensteuererklärung bzw. als Betriebsausgaben berücksichtigt werden.

Als Steuerbescheid wird ein bekanntgegebener Verwaltungsakt bezeichnet, der die festgesetzte Steuer nach Steuerart, Zeitraum und Betrag beinhaltet.

Im Rahmen der Steuererklärung werden durch natürliche oder juristische Personen Tatsachen dargelegt, welche das Finanzamt für die Ermittlung der Besteuerungsgrundlagen und Festsetzung der Steuer benötigt.

Die Steueridentifikationsnummer ist lebenslang gültig. Sie besteht aus elf Ziffern und ersetzt die für die Einkommensteuer verwendete Steuernummer und eTIN.

Bei steuerlichen Nebenleistungen handelt es sich um Ansprüche aus dem Steuerschuldverhältnis, welche nicht der Einnahmeerzielung, sondern Nebenzwecken dienen.

Zu den steuerlichen Nebenleistungen gehören:

  • Verzögerungsgelder nach § 146 Absatz 2b,
  • Verspätungszuschläge nach § 152,
  • Zuschläge nach § 162 Absatz 4,
  • Zinsen nach den §§ 233 bis 237 sowie Zinsen nach den Steuergesetzen, auf die die §§ 238 und 239 anzuwenden sind,
  • Säumniszuschläge nach § 240,
  • Zwangsgelder nach § 329,
  • Kosten nach den §§ 89, 178, 178a und 337 bis 345,
  • Zinsen auf Einfuhr- und Ausfuhrabgaben nach Artikel 5 Nummer 20 und 21 des Zollkodex der Union und
  • Verspätungsgelder nach § 22a Absatz 5 des Einkommensteuergesetzes.

Bei der Steuernummer handelt es sich um eine vom Finanzamt an jede steuerpflichtige natürliche oder juristische Person vergebene Nummer. Mit dieser ist der Steuerpflichtige eindeutig identifizierbar.

Beruflich veranlasste Umzugskosten können als Werbungskosten bzw. Betriebsausgaben steuerlich in Abzug gebracht werden. Eine berufliche Veranlassung ist unter anderem gegeben, wenn sich der Fahrtwerg zum Arbeitsort um mindestens eine Stunde verkürzt oder es sich um die erstmalige Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit handelt.

Zu Unterhaltsaufwendungen gehören Ehegatten- oder Trennungsunterhalt, Kindesunterhalt und Unterhalt für einen pflegebedürftigen Angehörigen. Die Aufwendungen können unter weiteren Voraussetzungen als außergewöhnliche Belastung oder Sonderausgaben steuerlich geltend gemacht werden.

Als Verpflegungsmehraufwand werden zusätzliche Kosten verstanden, die einem Steuerpflichtigen dafür erwachsen, dass er sich aus beruflichen Gründen außerhalb seiner eigenen Wohnung und seiner ersten Tätigkeitsstätte aufhält.

Diese können als Pauschbeträge steuermindernd geltend gemacht werden.

Bei Vorsorgeaufwendungen handelt es sich um Ausgaben, mit denen für die Zukunft vorgesorgt wird. Dies können sowohl Kranken- und Pflegeversicherung, Altersvorsorge oder sonstige Versicherungen sein.

Vorsorgeaufwendungen werden unter Berücksichtigung bestimmter Höchstbeträge als Sonderausgaben berücksichtigt.

Als Vorsteuerabzug wird das Recht des Unternehmers bezeichnet, die ihm in Rechnung gestellte Umsatzsteuer mit der von ihm vereinnahmten Umsatzsteuer zu verrechnen.

Ausgaben und Aufwendungen, die unmittelbar der Erwerbung, Sicherung und Erhaltung von Einnahmen dienen.

Der Begriff der zumutbaren Belastung wird häufig im Zusammenhang mit der außergewöhnlichen Belastung verwendet. Er ist abhängig vom Gesamtbetrag der Einkünfte, dem Familienstand und der Anzahl der Kinder.

Bei Zwangsmitteln handelt es sich um Maßnahmen der Finanzbehörde, die der Durchsetzung von Verwaltungsakten, welche auf die Vornahme einer Handlung, Duldung oder Unterlassung gerichtet sind, dienen. Als Arten werden das Zwangsgeld, die Ersatzvornahme und der unmittelbare Zwang unterschieden.